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Dr. Arbes Fachärztin für Ortopädie und Traumatologie, Fachärztin für UnfallchirurgieDr. Arbes Fachärztin für Ortopädie und Traumatologie, Fachärztin für Unfallchirurgie

Sportverletzungen Knie/Schulter

Meniskusverletzungen:
Der Meniskus ist ein halbmondförmiges, knorpeliges Gebilde. In jedem Kniegelenk befindet sich innen und außen jeweils ein Meniskus. Die Menisken verteilen und übertragen die Last, stabilisieren das Gelenk und schmieren und ernähren den Gelenkknorpel.

Verletzungen treten bei einer Kombination von Druckbelastung und Drehbewegung auf. Viele Meniskusschäden entstehen auf Grund von Verschleißerkrankungen.

Die Schmerzen sind, je nach verletztem Meniskus, innen oder außen am Kniegelenk lokalisiert. Weitere Anzeichen einer Meniskusverletzung können ein Gefühl der Instabilität, Schwellung und ein Gelenkerguss sein.
Meniskusverletzungen werden durch eine klinische Untersuchung diagnostiziert. Eine Kernspin-Tomographie (MR) bestätigen den Verdacht. Um einem frühzeitigen Gelenkverschleiß (Arthrose) vorzubeugen, müssen Meniskusverletzungen fast immer operiert werden. Die Operation erfolgt in arthroskopischer Technik.

Eine physikalische Therapie nach der Operation trainiert die Muskulatur und verbessert die muskuläre Gelenkführung. Eine länger andauernde Entlastung ist oft nicht notwendig.

Knorpelverletzungen
Das Kniegelenk ist, wie alle Gelenkflächen, von Knorpel überzogen. Die Knorpelsubstanz vermindert die Reibung und dämpft die Bewegungen.

Schäden am Knorpel entstehen häufig durch abrupte Stöße oder in Zusammenhang mit anderen Knieverletzungen. Sie reichen von Prellungen bis hin zu Absprengungen von Knorpel- und/oder Knochenanteilen.
Der Verletzte hat im Kniegelenk Schmerzen.

Über eine Kernspin-Tomographie (MR) lässt sich die Knorpelverletzung erkennen. Durch die Anbohrung (Pridie Bohrung, Mikrofrakturierung) des freiliegenden Knochens gelangen pluripotente Stammzellen an die Oberfläche, bilden einen Blutkuchen (Hämatom), woraus sich ein Ersatzknorpel bilden kann. Der Eingriff kann arthroskopisch erfolgen, postoperativ muss das Gelenk entlastet werden.


Kreuzbandverletzungen

Das vordere Kreuzband verbindet im Kniegelenk den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia). Es ist maßgeblich an der richtigen Bewegung des Kniegelenks beteiligt. Außerdem verhindert es, dass der Oberschenkelknochen nach hinten gleitet, wenn das Kniegelenk gebeugt wird. Das vordere Kreuzband kann reißen, wenn das Knie überstreckt wird oder das Kniegelenk bei angespannten Oberschenkelmuskeln gewaltsam gebeugt wird.

Oft treten Komplexverletzungen auf, wobei zusätzlich der Innenmeniskus, das Innenband oder beides geschädigt wird. Sind sogar alle drei genannten Strukturen betroffen, spricht man von einer „unhappy triade“.

Neben den allgemeinen Zeichen eines Knie-Binnentraumas fällt ein schnell nachlaufender, blutiger Erguss des Kniegelenks auf. Bei gebeugtem Knie lässt sich das Schienbein gegenüber dem Oberschenkel nach vorne verschieben (vorderes Schubladen-Zeichen). Oft besteht ein ausgeprägtes Instabilitätsgefühl (Giving Way).

Vor allem bei Sportlern wird das gerissene Kreuzband operativ ersetzt, da dies zu den besten Langzeitergebnissen führt. Dafür eignet sich unter anderem ein Teil der Sehne zwischen Kniescheibe und Schienbein (Patella-Sehne). Während einer Kniespiegelung wird das Sehnen-Knochen-Transplantat genau im Verlauf des vorderen Kreuzbands angebracht. Verschiedene Techniken verankern die Knochenstücke jeweils im Oberschenkelknochen und Scheinbein.

Statt des Sehnen-Knochen-Transplantats aus der Patella-Sehne kann auch eine Sehne am Oberschenkel (Semitendinosus-Sehne) verwendet werden.
Um das ersetzte Kreuzband nicht sofort voll zu belasten, werden für sechs bis zwölf Wochen spezielle Knieschienen angelegt. Besonders wichtig ist eine konsequente Krankengymnastik mit dem Ziel, die Oberschenkelmuskulatur gut zu trainieren. Koordinationsübungen und manuelle Techniken ergänzen das Spektrum.

Kniescheibenverrenkungen
Die Kniescheibe ist Teil des Streckapparats am Knie. Sie verhindert, dass die Sehne der Oberschenkel-Streckmuskulatur direkt auf dem Kniegelenk reibt. Die Rückseite der Kniescheibe ist leicht V-förmig, so dass sie in einer entsprechenden Rinne des Oberschenkel-Knochens sicher gleiten kann. Seitlich stabilisieren Bänder die Kniescheibe in ihrer Führung.

Bei einem Sturz auf das Knie kann die Kniescheibe seitlich aus der Führung springen. Die Verletzung tritt bei männlichen Jugendlichen besonders häufig auf. Manche Personen haben eine erblich bedingte Asymmetrie der Kniescheibe, die diese Verletzung begünstigt. Die Asymmetrie verringert die Stabilität in der Führung und erleichtert das seitliche Herausspringen.
Die Fehlstellung der Kniescheibe ist sofort zu erkennen. Das Knie ist angeschwollen und wird gestreckt oder leicht gebeugt gehalten.

Die verletzte Person hat starke Schmerzen und kann das Knie nicht mehr bewegen. Die Patella-Luxation kann klinisch sofort diagnostiziert werden (Blickdiagnose). Röntgenbilder zeigen erblich bedingte Veränderungen der Kniescheibe und mögliche knöcherne Begleitverletzungen.

Empfehlenswert ist eine Kniespiegelung, da auch Gelenkknorpel verletzt sein können. Die Kniescheibe wird in ihre Ausgangsposition zurückgebracht, indem man den außenseitigen Aufhänge-Apparat (Lateral Release) lockert und den innenseitigen rafft (mediale Raffung). Eine spezielle Bewegungsschiene sorgt dafür, dass das Kniegelenk nur eingeschränkt gebeugt werden kann. Krankengymnastische Übungen trainieren die gesamte Oberschenkel-Muskulatur.